Delfine haben die Menschen schon immer fasziniert: In der Antike galten die intelligenten Meeressäuger sogar als heilig. In der Kultur des antiken Griechenlandes nehmen Delfine eine gottähnliche Position ein. Delfine wurden z.B. von Apollon, von Dionysos, dem Schützer der Seefahrt, von Aphrodite, die aus dem Meer geboren wurde und von Poseidon, dem Gott des Meeres als heilig gesehen. Sie stellten ein gutes Omen für Seefahrer und Fischer dar und waren als Könige der Meerestiere ein Symbol für Klugheit, Schönheit, Intelligenz, Stärke, Menschenfreundlichkeit, Lebensfreude, Harmonie, Freiheit, Freue, Loyalität, Liebe und Musik. In vielen dieser Geschichten wird das freundliche, entgegenkommende Wesen der Delfine hervorgehoben und die Tiere nahmen einen besonderen Platz in den Herzen der himmlischen Götter ein. Der Zorn der Götter richtete sich gegen jene, die Delfine gering schätzten oder schlecht behandelten. Doch heute ist das anders: Tausende dieser Tier werden auf der ganzen Welt getötet, ihr Fleisch als Delikatesse in feinen Restaurants angeboten. Besonders in Asien, in China oder Japan gilt der Delfin als besonders schmackhaft. Jährlich töten japanische Fischer zwischen Oktober und April Tausende Delfine und andere Kleinwale bei Treibjagden. Bei dieser Jagdmethode werden Delfingruppen von Booten eingekreist und in eine Bucht oder einen Hafen getrieben, wo sie dann mit Netzen eingefangen und regelrecht abgeschlachtet werden. Einige Tiere werden lebend für den Handel mit Zoos und Aquarien ausgesucht, aber die meisten, die bei diesen Treibjagden gefangen werden, landen später auf dem Teller. Aber damit nicht genug: Während die Jagd auf Großwale wie unter anderem Zwergwal, Finnwal und Buckelwal durch die Internationale Walfangkommission (IWC) reguliert wird und seit 1986 ein internationales Walfangverbot für kommerzielle Zwecke in Kraft ist, gibt es für Kleinwale, zu denen sämtliche Delfinarten gehören, keine Organisation, die den weltweiten Fang und die Tötung der Tiere untersagt. In den letzten beiden Jahrzehnten wurden schätzungsweise mehr als 400.000 Delfine, Schweinswale und andere Kleinwale in japanischen Küstengewässern getötet. Dabei fallen den Fischern sämtliche vor Japan vorkommenden Arten zum Opfer, darunter Streifen- und Fleckendelfine, Rundkopfdelfine, Grindwale und Kleine Schwertwale sowie Große Tümmler.
Die „Drive-Hunts", die Treibjagden, sind eine der wohl grausamsten Jagdpraktiken und werden auch in Europa auf den Färöer Inseln durchgeführt. Sobald die Fischer eine Gruppe von Delfinen entdeckt haben, halten sie Metallstangen ins Wasser, auf die sie mit Hämmern einschlagen. Der dadurch verursachte Lärm irritiert und verängstigt die Tiere, so dass es für die Fischer ein Leichtes ist, sie in eine Bucht an der Küste zu treiben. Dort gibt es für die Delfine kein Entkommen mehr. Der Zugang zum Meer wird mit Netzen versperrt, mit Messern, Eisenhaken und Lanzen werden die Tiere brutal getötet. Seile werden um die Schwanzflossen von teils noch lebenden Tieren befestigt, um sie an Land oder auf das Boot zu ziehen. Danach werden sie zum Zerlegen in den Schlachthof transportiert.
Es ist grauenvoll, finde ich zumindest, doch was kann man tun? Habt ihr eine Idee?
Windi